Canyon Grail CF 8.0 Vergleich Canyon Grail AL 7.0

Vergleich Canyon Grail CF 8.0 vs. Canyon Grail AL 7.0

Canyon Grail CF 8.0 vs. Canyon Grail AL 7.0

Wenn du dich gerade über Gravel Bikes informierst, landest du mit Sicherheit auch schnell bei Canyon. Mit dem Grail ist es Canyon gelungen einen wahren Bestseller anzubieten. Das Besondere an deren Angebot ist die weite Preisspanne und die damit einhergehenden unterschiedlichen Ausstattungen.

 

Der Vergleich: Lohnt sich der Aufpreis?

So werden nicht nur Einsteiger mit einem extrem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis im unteren Preissegment angelockt, sondern auch ambitionierte Gravelgrinder kommen voll auf ihre Kosten, wenn sie zu den Premium Modellen greifen.

Doch als Einsteiger frägt man sich schnell: Worin liegt eigentlich genau der Unterschied zwischen den Aluvarianten und den Carbon Gravel Bikes?

In diesem Artikel möchte ich dir exemplarisch das Grail AL 7.0 und das Grail CF 8.0 vorstellen. Beide Räder wollen wir anschließend miteinander vergleichen, um dir einen Überblick darüber zu geben, welches Bike für dich das richtige sein mag.

 

Canyon Grail AL 7.0

Mit 1.899,00 € ist das Canyon Grail AL 7.0 das zweitgünstigste Gravel Bike in Canyons Line-up. Doch trotzdem kriegst du hier ein äußerst durchdachtes und hochwertiges Einsteiger Bike.

Grail AL 7.0

Die Geometrie des Alurahmens ist identisch mit dem Topmodell Grail CF SLX. Die Sitzposition ist hier wie beim großen Bruder also ebenfalls relativ komfortabel aufrecht und bietet dadurch genügend Kontrolle auf Schotter. 

Beim Fahren fällt der Vorwärtsdrang des Bikes auf. Das Bike ist ebenfalls auf Teer gut aufgehoben und mag es auch mal schneller gefahren zu werden.

Das Gewicht von nur 9.39 kg ist verhältnismäßig leicht für Alubikes dieser Preiskategorie. Während du beim 7.0 eine 2×11 Übersetzung fährst, gibt es zudem auch ein neu vorgestelltes Pendant mit 1×11 Übersetzung. Dieses Bike hört auf den Namen Grail AL 7 1by und wird bereits für 1.799,00 € angeboten.

Welche Übersetzung für dich die richtige sein mag, kannst du hier nachlesen.

Ein weiteres Highlight ist die verbaute Shimano GRX 600 Schaltgruppe, die insbesondere für Gravel Bikes entwickelt worden ist. Damit erhältst du eine präzise Schaltleistung und fein dosierbare und zuverlässige Bremsen. Gepaart mit den ergonomischen Schaltbremshebeln, wirst du dich damit auf jedem Untergrund sicher fühlen.

Soweit ein erster Überblick. Doch wie präsentiert sich der Bruder aus Carbon?

 

Grail CF SL 8

Das Carbon Bike ist mit 2.899,00 € im mittleren bis höherem Preissegment zu verorten. Doch was bekommt man hier für fast 3k €?

Canyon-Grail-CF-8.0-Doppellenker

Als erstes fällt der markante Doppeldecker-Lenker auf. Das Markenzeichen der Carbon Gravel Bikes von Canyon ist Geschmackssache. Während die einen auf die revolutionäre Konstruktion schwören, sieht sie für andere einfach nur ungewöhnlich bis gewollt anders aus. 

Der Grundgedanke des Lenkers ist, eine weitere Strebe im Oberlenker zu integrieren, um ein federndes Element für mehr Komfortabilität im Gelände zu ermöglichen. In einer Testfahrt ist mir zumindest der Lenker sehr positiv aufgefallen.

Carbon bringt einige natürliche Eigenschaften mit, die auch beim Grail CF SL 8 zum Tragen kommen. So ist der Werkstoff verglichen mit Alu meist teurer, leichter, steifer und sauberer verarbeitet, da keine Schweißnähte sichtbar sind. 

Die Ausstattung mit Shimano GRX 810 Schaltgruppe erfüllt ihren Job tadellos und du wirst keine Situation vorfinden, in der du nicht mit dieser Gravel Gruppe zufrieden sein wirst. Das RX Schaltwerk sorgt zusätzlich noch für mehr Kettenspannung.

Canyon Grail CF 8.0

Doch wie macht sich der Unterschied der beiden Bikes nun bemerkbar?

 

Vergleich Canyon Grail AL 7.0 und Canyon Grail CF SL 8.0

 

Sicher, über Geschmack kann man sich streiten, aber über Fahrperformance weniger. Was bekommst du als Käufer geboten wenn du noch mal knapp 1.000 € auf das Alu Grail drauflegst?

Die Carbonversion ist insgesamt knapp 500g leichter. Der Löwenanteil kommt hier vom Rahmen. Während der Alurahmen noch 1480g wiegt, bringt der Carbonrahmen lediglich 1040g (beide in M)  auf die Waage.

Die Gabel und die Reifen sind bei beiden Rädern identisch.

Unterschiede gibt es bei den Schaltbremshebeln und den Bremsen. Während das CF sich aus der Gruppe der GRX 810 bedient, wird beim AL die 600er Gruppe präferiert. Bei der Bremsscheibe findet sich am CF eine Shimano RT800 und am Alubruder eine Shimano RT70. 

Der größte Unterschied ist hier eine sogenannte “Ice Freeze Technologie”. Im Endeffekt wird der geneigte Hobbyradler wohl kaum einen Unterschied zwischen den beiden Bikes diesbezüglich spüren.

Entscheidender fallen jedoch die jeweils unterschiedlichen Laufräder ins Gewicht. Beide kommen von DT Swiss und beide sind für den Gravel Einsatz konzipiert. Beim Carbonbike wird jedoch aus der DT Swiss G1800 – Kiste gegriffen und beim Alurad nimmt Canyon die DT Swiss C 1850.

Dem Fahrer wird hier beim Canyon CF 8.0 eine verbesserte Laufruhe, geringeres Gewicht und einfachere Tubeless Umrüstung auffallen.

Der Doppeldenker Lenker beim CF 8.0 ist gleichzeitig sein Markenzeichen und so findest du diesen Lenker ausschließlich bei Canyons Carbon Gravel Bikes und auch die Sattelstütze aus Carbon sorgt dafür grobe Stöße etwas abzudämpfen.

 

Fazit

Sowohl das Canyon Grail AL 7.0 als auch das Grail CF SL 8.0 sind ihr Geld absolut Wert. Während du mit der Aluvariante ein super ausgestattetes Einsteigerbike findest, das auch den ambitionierten Gravelgrinder lange begeistern kann, bietet dir die Carbonversion in Form des Grail CF 8.0 noch einige (kostspielige) Features mehr.

Besonders auffallend ist hier die unterschiedliche Performance der beiden Werkstoffe. Der Carbonrahmen sorgt mit deutlich mehr Steifigkeit für mehr Vortrieb und effizientere Kraftübertragung, als die Aluvariante.

Wer ebenfalls nicht auf den Hammerhaiartigen Doppeldecker-Lenker verzichten mag, wird zur CF-Version des Grails greifen und nicht enttäuscht werden. Ein Vorteil hat jedoch der klassische Lenker der Aluversion: Solltest du Lenkwinkel, Vorbaulänge oder Lenkerbreite anpassen wollen ist das hier problemlos möglich.

Grail AL 7.0 im Vergleich

Andere Unterschiede zwischen Schaltgruppen, Bremsen und Laufrädern werden insbesondere erfahrene Gravelgrinder zu schätzen wissen, vom Einsteiger wohl aber gänzlich unbemerkt hingenommen.

Schließlich bleibt noch anzumerken, dass Canyon Kunden besonders dann zufrieden sind, wenn ihr Rad einwandfrei funktioniert oder sie selbst gerne Hand anlegen wollen. Sollte beides nicht der Fall sein, kann es ratsam sein, weitere Hersteller in Betracht zu ziehen, deren Lieferbarkeit mitunter nicht erschöpft sein mag.

Einen direkten Vergleich findest du auch auf der Canyon Website.

Für welches Grail würdest du dich entscheiden? Lass es uns in den Kommentaren wissen!

9 Kommentare zu „Vergleich Canyon Grail CF 8.0 vs. Canyon Grail AL 7.0“

  1. Sehr interessant 🙂
    Mein 1 by kommt im März und ich freu mich schon sehr drauf, damit die Fränkische Schweiz unsicher zu machen 😀
    Mach weiter so Felix 👏🏻

  2. Sehr guter Artikel!
    Ich habe beide Bikes bei Canyon Probe gefahren, in der festen Absicht, ein Alu-Bike zu kaufen…
    Seit letztem Sommer nenne ich nun das Grail CF SL 8 mein eigen 🥰.
    Der Fahrkomfort ist deutlich besser als bei der Alu-Variante.
    Nun nutze ich das Grail auch zum Pendeln. Kannst du Reifen empfehlen, die im Winter dafür geeignet sind? Ich würde auch Reflex-Streifen bevorzugen und kann keine Reifen für Gravel-Bikes damit finden 🤷‍♀️
    Danke für deine Recherchen und Videos 🙏

    1. Hi Bille,
      danke dir und Glückwunsch zum tollen Bike!
      Winterreifen ist ein gutes Thema! Lass mich da mal ein bisschen reinfuchsen und dann mach ich demnächst ein Video dazu.
      VG Felix

      1. Ulrich Seegelken

        Hallo Felix,
        Danke für die informativen Infos, insbesondere auch die
        Youtube-Tests.
        Folgende Frage:
        Wie ordnest du das Cube Nuroad Race grey’n black, 2022
        für 1.549 € ein (gemischete GRX-Gruppe 600/810, 10,3kg)
        im Vergleich zu Canyon (s.o.) und Rose Backroad AL?
        … im Bezug auf Qualität und Handling …
        LG Ulli

        1. Hi Ulli,
          leider kann ich nichts zu Cube sagen (ich bekomme einfach kein Testrad in meine Finger :D).
          Allerdings ist die Nuroad Reihe mindestens so beliebt, wie das Backroad und das Grail bzw. Grizl. Und das heat seinen Grund. Preis-Leistung stimmt bei allen 3 Firmen und die Range der Modelle reicht von Einsteiger bis Profi. Beim Nuroad scheint mir aber die Geo sportlicher zu sein bei den Carbon Versionen ggü. den Alu Modellen.
          VG
          Felix

  3. Hallo Felix,
    ich fahre das Grail AL 7.0. Die Bremsleistung, auch aus ca. 50. km/h finde ich sehr gut. Einwandfrei zu dosieren. Damit konnte ich sogar wieder einen Wheelie schaffen. Der Doppeldecker-Lenker beim CF ist interessant, für mich war hier die Verfügbarkeit von Lenkerhalterungen für 31,8mm Lenkerdurchmesser wichtig. So bleibe ich hier flexibler. Carbon dämpft natürlich besser, das kann ich aber auch ein bisschen mit den breiten Reifen erreichen. Man kann sich aber auch etwas aus den Pedalen abdrücken …
    Schließlich habe ich für mein Trainings und Allerwelts-Rad Aluminium wegen der Robustheit bevorzugt.
    HG
    Erwin

    1. Ich hatte ein Carbon-Grail und habe wegen der Flexibilität beim Lenker auf die Alu-Version gewechselt. Wer gerne lange Strecken fährt, wird die Vor- und Nachteile des Grail CF kennen. Vorteil ist schon die bessere Federung am Oberlenker. Da ermüden die Hände kaum – selbst bei 200 km Rides. Nachteil ist, dass der Unterlenker aus meiner Sicht deutlich unbequemer ist. Die Querstrebe ist einfach im Weg.

  4. Hi Felix, mich würde aktuell der Unterschied zwischen dem Grizl u. dem Grail interessieren. Ist da überhaupt ein großer Unterschied rein auf die Fahreigenschaften? Würd mich freuen, wenn du dazu vielleicht kurz was sagen kannst. Ich fühle mich nämlich einentlich mehr dem Grizl hingezogen, aber aufgrund der Verfügbarkeit würde ich vielleicht zum Grail tendieren. Merci und Grüße ebenfalls aus Minga, Marco

    1. Hi Marco,
      das Grizl fühlt sich beim fahren etwas komfortabler an. Das liegt daran, dass dort breitere Reifen dran sind. Bis auf die Reifenfreiheit und die ganzen Anschraubpunkte ist das Rad aber nahezu identisch zum Grail.
      VG
      Felix

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